Chakren

Gemäß esoterischer Traditionen und Überlieferungen entspringt die Lebenskraft des Ki der Ebene der Positiven Energie und fließt über die Strahlen der Sonne in die Eingeweihten. Für Schüler des Okkulten ist jeder Stern ein Tor ins Reich der positiven Energie; und durch diese Tore fließt die Kraft des Lebens selbst in Gestalt des Ki. Ki sammelt sich in sieben mystischen Wirbeln innerhalb des Körpers, die als Chakren bezeichnet werden. Beobachtet man den ätherischen Doppelgänger einer lebenden Kreatur (ihre Manifestation auf der Ätherebene), so erscheinen die Chakren als kleine, wirbelnde Scheiben voller strahlender, vielfarbiger Energie. Die Chakren verteilen diese Energie durch den Körper der Kreatur und verleihen ihm so die belebende Kraft und ordnen die Moleküle, aus denen er besteht.
Erleuchtete Eingeweihte, die in den Mysterien des Ki besonders bewandert sind, können ihre Chakren erwecken, um Zugriff auf märchenhafte mystische Kräfte zu erhalten. Dabei nutzen sie aber eine weitaus gefährlichere und esoterischere Variante der Lebenskraft als lediglich Ki – sie greifen auf das machtvolle und uralte Kundalini zurück, welches auch als Schlangenfeuer bezeichnet wird.
Im Gegensatz zum Ki fließt Kundalini nicht vom Himmel herab, sondern strömt aus dem Boden herauf. Manche Mysterienkundler behaupten, der seltsame Name entspringe dem Umstand, dass diese Kraft erstmals vom uralten Schlangenvolk gemeistert wurde, welches vor Jahrtausenden die Welt beherrscht hätte. Eine andere Erklärung des Namens liegt in dem Umstand, dass Kundalini-Energie in gewundener, schlangenartiger Weise durch die sieben Chakren fließt. Der Kundalinistrom erweckt nach und nach jedes Chakra. Während das Schlangenfeuer vom Wurzelchakra am unteren Ende der Wirbelsäule zum Kronenchakra unter der Schädeldecke strömt, eröffnet es dem Eingeweihte neue Zugänge zu persönlicher Macht und verleiht ihm einzigartige übernatürliche Fähigkeiten.


Chakren aktivieren

Um die Chakren zu erwecken, muss man die Grundlagen der Ki-Energietechniken gemeistert haben. Entsprechend muss man über einen Ki-Vorrat verfügen, wie ihn Mönche als Klassenmerkmal erlangen, oder auf andere Weise zum Einsatz von Ki imstande sein (z.B. dank des Schurkentricks Ki-Vorrat ). Der Eingeweihte muss zudem über das Talent Okkulte Sensibilität verfügen oder Stufe in einer der Okkulten Klassen besitzen, die in diesem Band vorgestellt werden.
Das Erwecken oder Aufrechterhalten erwachter Chakren ist eine Schnelle Aktion und kostet 1 Ki-Punkt. In der ersten Runde öffnet dies das Wurzelchakra. In jeder weiteren Runde wird ein weiteres Chakra in der vorgegebenen Reihenfolge geöffnet, bis in der siebten Runde das Kronenchakra erweckt wird. Wenn der Eingeweihte erst einmal mit dem Erwecken seiner Chakren begonnen hat, muss er jede Runde mit dem Öffnen des jeweils nächsten Chakras, bzw. dem Aufrechterhalten seiner erwachten Chakren fortfahren, andernfalls schließen sich alle Chakren wieder und muss er von vorn mit dem Wurzelchakra beginnen. Sollte er beim Öffnen seiner Chakren eine Pause einlegen wollen, kann er jederzeit später wieder fortfahren, sofern er zwischenzeitlich jede Runde 1 Ki-Punkt aufwendet, um bereits erweckte Chakren aufrechtzuerhalten. Solange er diesen jede Runde anfallenden Ki-Punkt aufwendet, kann er zugleich den Vorteil eines seiner bis zu diesem Zeitpunkt erweckten Chakren wählen. Beispiel: Nach 4 Runden hat der Eingeweihte drei Chakren erweckt und kann die Fähigkeit eines dieser drei erlangen. Um ein Chakra zu öffnen, muss die Charakterstufe (oder Gesamt-TW) des Eingeweihten wenigstens dem Doppelten des Rangwertes des Chakras entsprechen – um z.B. das Kronenchakra erwecken zu können, muss der Eingeweihte die 14. Stufe erreicht haben.
Die Manipulation des Schlangenfeuers birgt erhebliche Risiken. Einem Charakter mit einem oder mehr erweckten Chakren muss jede Runde ein Willens- und ein Zähigkeitswurf gelingen – wobei er auf jeden Wurf seinen CH-Modifikator hinzuaddiert – um den Gefahren zu widerstehen, die entstehen, wenn der Kundalinistrom den Körper mit spirituellem Feuer erfüllt. Die SG der Rettungswürfe entsprechen jeweils 10 + Summe der Ränge an erweckten Chakren. Erweckt man beispielsweise Wurzel-, Sakral- und Nabelchakra, liegt der SG bei 16 (10 + 1+ 2 +3), erweckt man alle sieben Chakren liegt der SG bei 38. Der Gesamt-SG ist im Folgenden nach dem Rang und Namen jedes Chakras aufgeführt. Sollte der Zähigkeitswurf des Eingeweihten misslingen, erleidet er 1W6 Schadenspunkte pro erwecktem Chakra. Sollte ihm der Willenswurf misslingen, wird er von Visionen überwältigt, die mit den Emotionen und Konzepten zusammenhängen, welche mit den erweckten Chakren assoziiert werden, worauf er für 1 Runde den Zustand Benommen erhält und sich alle seine Chakren schließen.

1. Wurzelchakra (SG 11): Das Wurzelchakra wird mit Instinkt, Sicherheit, Überlebenskunst und dem Potential für Größeres assoziiert. Es treibt das Verlangen des Fleisches voran und verteilt Ki ins Blut, um Wärme durch den Körper zu führen. Kundalini-Energie wird zuweilen als Schlange dargestellt, die sich um das Wurzelchakra windet und bereit ist, ihren Weg von den niederen Gelüsten des Körpers und den Instinkten zum disziplinierten, erleuchteten Verstand zu finden.
Indem der Eingeweihte sein Wurzelchakra erweckt, öffnet er sich selbst dem Zustrom der Schlangenfeuer-Energie. Das Erwachen der okkulten Kraft stärkt seine Aura und verleiht ihm 1 Runde DR/- in Höhe der Anzahl der in dieser Runde geöffneten Chakren. Der Eingeweihte muss wenigsten die 2. Stufe erreicht haben, ehe er dieses Chakra öffnen kann.

2. Sakralchakra (SG 13): Das Sakralchakra steht in enger Verbindung mit der schöpferischen Macht des Fortpflanzungszyklus’, aber auch mit Freude, Sucht, Kreativität, emotionalen Bedürfnissen und Beziehungen zu anderen. Wenn das Sakralchakra erweckt wird, erinnert sich der Eingeweihte an Momente sinnlicher oder kreativer Ekstase, wenn das Bewusstsein den Körper verlässt und in astrale Reiche schwereloser Freuden vorstößt. Wird das Sakralchakra geöffnet, erstrahlt es mit dem Licht einer Sonne.
Indem der Eingeweihte sein Sakralchakra öffnet, erhält er für 1 Runde eine Bewegungsrate für Fliegen gleich seiner Bewegungsrate am Boden (durchschnittlich). Seine Bewegung muss auf einer festen Oberfläche beginnen und enden. Der Eingeweihte muss wenigsten die 4. Stufe erreicht haben, ehe er dieses Chakra öffnen kann.

3. Nabelchakra (SG 16): Das Nabelchakra wird zuweilen auch als Kraftchakra bezeichnet, da es mit Feuer, Verbrennung, Verdauung, Zorn, Freude, Furcht, Anspannung und Lachen assoziiert wird. Hier wirbelt das Schlangenfeuer und schwillt vor Hitze und Lebenskraft an, es ist der Ursprung des geflügelten Wortes, man spüre „Feuer im Bauch“.
Indem der Eingeweihte sein Nabelchakra öffnet, kann er das Schlangenfeuer als Odemangriff nutzen, der 2W8 Schadenspunkte in einem 9 m-Kegel verursacht. Dieser strahlende Stoß orange-roter, flüssiger Flammen ähnelt zuweilen Feuer, umgeht aber alle Arten von Energieresistenz, -schutz und –immunität. Mit jedem weiteren geöffneten Chakra jenseits des dritten steigt der Schaden um 1W8 (maximal 6W8 bei sieben erweckten Chakren). Der Eingeweihte muss wenigsten die 6. Stufe erreicht haben, ehe er dieses Chakra öffnen kann.

4. Herzchakra (SG 20): Das Herzchakra ist der Sitz höherer Gefühle und Emotionen, es ist das innere Reich des Mitgefühls, der Freundlichkeit, Liebe und Ablehnung. Wird es mit der Substanz der Aura einer Kreatur aufgeladen, können die Energien des Herzchakras machtvolle heilende Kräfte entwickeln.
Sobald das Herzchakra erweckt wird, kann der Eingeweihte sein Schlangenfeuer zu einem Wirbel heilender Energie fokussieren. Er kann diese Fähigkeit bei sich selbst anwenden oder eine angrenzende lebende Kreatur mit diesem Feuer berühren, um Schaden in Höhe von 1W8 + der doppelten Anzahl an erweckten Chakren zu heilen. Ferner kann er die geheilte Kreatur von einem der folgenden Zustände befreien: Betäubt, Kränkelnd, Übelkeit, Verwirrt oder Wankend. Dieses Feuer hat keine Wirkung auf Konstrukte, Untote oder andere Kreaturen, die nicht lebendig sind. Der Eingeweihte muss wenigsten die 8. Stufe erreicht haben, ehe er dieses Chakra öffnen kann.

5. Kehlenchakra (SG 25): Sprechen und Hören sind nicht mehr als Vibrationen und das Kehlenchakra hallt mit den okkulten Vibrationen wieder, welche seine Existenz lenken. Hier weichen die Bedürfnisse und Emotionen der niederen Chakren den höheren zerebralen Merkmalen und machen das Kehlenchakra zur Verbindung zwischen Fühlen und Denken.
Indem der Eingeweihte sein Kehlenchakra erweckt, kann er auf die mystische Ur-Sprache zurückgreifen, die alle Dinge durchdringt – die rohe Sprache des Multiversums, welche Atome bewegt, Planeten in der Unendlichkeit auf Kreisbahnen hält und die Stellung der Gestirne ordnet. Wenn der Eingeweihte dieses Chakra nutzt, verfällt er in eine Art Trance. Er kann normal Aktionen ausführen, murmelt dabei aber ständig unzusammenhängende Worte und stößt oft beunruhigende, urzeitliche Laute hervor. Er kann jede Runde einen Gegner innerhalb von 9 m Entfernung wählen; diesem Gegner muss ein Willenswurf gegen SG 10 + ½ TW des Eingeweihten + CH-Modifikator gelingen, um nicht für 1 Runde den Zustand Wankend zu erhalten. Dies ist ein geistesbeeinflussender Schalleffekt. Der Eingeweihte muss wenigsten die 10. Stufe erreicht haben, ehe er dieses Chakra öffnen kann.

6. Stirnchakra (SG 31): Dieses Machtzentrum wird auch als das Intuitionschakra bezeichnet und kontrolliert die okkulte Wahrnehmung im wortwörtlichen und metaphorischen Sinn. Sobald das Stirnchakra geöffnet wird, erlangt der Eingeweihte für 1 Runde die Vorteile von Wahrer Blick. Dies öffnet zugleich ein glänzendes drittes Auge aus mentaler Energie auf der Stirn des Eingeweihten, welches jeder leicht sehen kann, der ihn anblickt, und das besteht, solange er das Stirnchakra aufrechterhält. Der Eingeweihte muss wenigsten die 12. Stufe erreicht haben, ehe er dieses Chakra öffnen kann.

7. Kronenchakra (SG 38): Wenn der Eingeweihte Schlangenfeuer durch alle sieben Chakren zugleich leitet, erlangt seine Lebensenergie ihr absolutes Potential und badet seine Aura in schimmernde Goldtöne, welche seinen Kopf wie ein Heiligenschein erhellen. Für den Bruchteil eines Augenblicks lässt er die Sterblichkeit hinter sich und wird zu einem Wesen von vorübergehender Göttlichkeit. Diese Einheit mit der kosmischen Harmonie des Multiversums verleiht ihm große Macht über Wahrscheinlichkeiten.
Sobald das Kronenchakra geöffnet wird, ist der Eingeweihte eins mit den Kräften des Multiversums, so dass er die Vorteile von zwei unterschiedlichen Chakren jede Runde gleichzeitig nutzen kann. Er erhält diese Vorteile, ohne dabei das Kronenchakra wählen zu müssen. Sollte er das Kronenchakra wählen, kann er bei jedem Wurf mit dem W20 während dieses Zuges (z.B. bei Angriffs-, Rettungs- oder Fertigkeitswürfen) zwei Mal würfeln und das höhere Ergebnis behalten. Der Eingeweihte muss wenigsten die 14. Stufe erreicht haben, ehe er dieses Chakra öffnen kann.