Talentarten

Die meisten hier vorgestellten Talente sind allgemeiner Natur und folgen keinen speziellen Regeln. Einige gehören jedoch einer bestimmten Kategorie an, die mit besonderen Regeln in Verbindungen steht. Diese Kategorie ist hinter dem Namen des Talents aufgeführt. Die folgenden Talentarten können in diesem Kapitel gefunden werden:


Gemeinschaftstalente

Gemeinschaftstalente wurden erstmals in den Pathfinder Expertenregeln vorgestellt. Sie verleihen große Boni, funktionieren aber nur unter bestimmten Umständen. Meistens erfordern sie, dass ein Verbündeter, der ebenfalls über das Talent verfügt, sich sorgfältig auf dem Schlachtfeld positioniert. Gemeinschaftstalente verleihen keine Boni, wenn die aufgeführten Bedingungen nicht erfüllt werden. Beachte auch, dass betäubte, bewusstlose, gelähmte oder auf andere Weise handlungsunfähige Charaktere nicht die aufgeführten Bedingungen dieser Talente erfüllen können. Inquisitoren und Ritter verfügen über besondere Klassenmerkmale, die es ihnen gestatten, Gemeinschaftstalente zu nutzen, selbst wenn ihre Verbündeten sie nicht besitzen.


Kampfkunsttalente

Seit Jahrhunderten suchen große Krieger in der Natur und dem Multiversum nach Inspiration für die Schlacht. Zahllose Klöster und meditative Orden haben komplizierte waffenlose Kampfstile entwickelt, welche auf der Tödlichkeit und Eleganz natürlicher und übernatürlicher Kreaturen basieren. Obwohl viele dieser Kampftechniken im Geheimen entwickelt wurden, haben sie sich dennoch mittlerweile über die ganze Welt verbreitet.


Ein Charakter kann mit einer Schnellen Aktion die Haltung einnehmen, welche von dem Kampfstil, für den ein Kampfkunsttalent steht, genutzt wird. Ein Kampfkunsttalent kann zwar nur im Kampf angewandt werden, allerdings hält die Nutzung des Stils an, bis der Charakter mit einer Schnellen Aktion zu einem anderen Kampfstil wechselt. Ein Talent mit einem Kampfkunsttalent als Voraussetzung kann nur genutzt werden, wenn der Charakter die dazugehörende Haltung nutzt. Sollte ein Charakter beispielsweise Talente besitzen, die mit dem Mantis- und dem Tigerstil in Verbindung stehen, kann er mit einer Schnellen Aktion zu Beginn seines Zuges in den Tigerstil wechseln und dann jene Talente nutzen, deren Voraussetzung der Tigerstil ist. Zu Beginn seines nächsten Zuges könnte er in den Mantisstil wechseln und die Talente nutzen, die den Mantisstil als Voraussetzung nennen.
Es folgen die in diesem Buch präsentierten Kampfstile zusammen mit den jeweiligen Talenten, welche einen Stil ergänzen:

Affenstil: Der Affenstil ist für seine Geschwindigkeit und Beweglichkeit bekannt. Er verbindet Schläge und Hiebe, die im Springen und Abrollen ausgeführt werden, mit dem Bodenkampf zu einem beständigen Ansturm, der einen Gegner durch überlegene Beweglichkeit desorientieren und verletzen soll.
Talente: Affenstil, Affenbewegung, Affenfaust.

Eberstil: Ein Stamm von Orks, der die Nutzung von Waffen ablehnte, entwickelte einst diesen primitiven unbewaffneten Kampfstil. Sie zogen es vor, ihre Gegner mit den bloßen Händen und Zähnen abzuschlachten. Im Laufe der Jahrhunderte übernahm eine Vielzahl von Völkern den Eberstil, darunter Goblinoide, Oger und Trolle. Das Ziel des Eberstils besteht darin, mit so viel Wildheit und Grausamkeit wie möglich anzugreifen, um die Moral des Feindes zu brechen. Fanatische Gefolgsleute dieses Kampfstils nutzen Kräutertinkturen und alchemistische Mittelchen, um ihren Nägeln und Zähnen Härte zu verleihen. Manche verstümmeln sich sogar selbst, um krallenartige Nägel und geschärfte Zähne zu erhalten.
Talente: Eberstil, Eberwildheit, Eberzahn.

Dschannstil: Dieser Stil hat bescheidene Ursprünge in den ländlichen Traditionen verschiedener Völker. Er repräsentiert mehrere ähnliche waffenlose Kampfkünste, die auf der ganzen Welt praktiziert werden. Unabhängig von der Variation innerhalb der Technik, beherrschen alle Anwender eine fließende Kampfhaltung, welche schnelle, kräftige Tritte betont. Aufgrund des Umstandes, dass Anwender sich ständig in Bewegung befinden und über elegante Beinarbeit verfügen, halten viele sie irrtümlich für hochbegabte Tänzer. Dieser Irrtum ermöglicht es, die Technik im Geheimen weiterzugeben. Sie ist die verborgene Waffe der Unterdrückten. Offene Versionen dieses Stils sind weniger tanzorientiert, behalten aber die außergewöhnlichen Tritttechniken und ihre Beweglichkeit bei.
Talente: Dschannstil, Dschannwirbel, Dschannsprung.

Dschinnstil: Die Anwender dieses Stils rufen die Geister des Sturms an, um ihre Gegner auszumanövrieren und zu überlisten. Meister dieses Stils können elektrische Angriff absorbieren und Ablenken, während sie den Donner herabrufen, um ihre Gegner zu zerschlagen.
Talente: Dschinnstil, Dschinngeist, Dschinnwirbel.

Drachenstil: Der Drachenstil nutzt die überwältigende Kraft, Eleganz und Wildheit der Drachen. Anwender nutzen akrobatische Beinarbeit und starke Angriffe, um ihre Gegner zu überwältigen. Die tiefsten Geheimnisse dieses Stils erfordern die Einnahme alchemistischer Toniken und tiefe Meditation ähnlich dem langen Schlaf der Drachen.
Talente: Drachenstil, Drachenwildheit, Gebrüll des Drachen.

Erdkindstil: Eine Gruppe zwergischer und gnomischer Krieger, die sich dem Bekämpfen und Töten von Riesen gewidmet hat, hat diesen Kampfstil entwickelt. Die Schüler dieses Stils erlernen, wie sie ihr defensives Training verbessern, um Riesen noch besser ausweichen zu können. Sie verbringen zudem viele Stunden damit, sich die Anatomie der verschiedenen Riesenvölker einzuprägen, um effektivere waffenlose Schläge anbringen zu können. Meister dieses Kampfstiles erlernen schließlich, selbst die mächtigsten Kreaturen zu Fall zu bringen, indem sie sich ihre Füße, Knöchel und Knie vornehmen.
Talente: Erdkindstil, Erdkindsturz, Erdkindgriff.

Ifritstil: Der Ifritstil konzentriert sich auf Aggression und Geschwindigkeit. Er wurde inspiriert von Geschöpfen aus lebendem Feuer. Meister dieses Stils können Feuer ablenken und kontrollieren, ihre Feinde rösten und elementare Flammenstöße herbeizaubern.
Talente: Ifritstil, Ifrithaltung, Ifritflamme.

Kirinstil: Die Schule des Kirin bedient sich der kritischen Beobachtung des Feindes als Waffe, um ihn zu besiegen. Die Anwender dieses Stils prägen sich die Schwächen eines Gegners ein und warten den perfekten Moment zum Zuschlagen ab. Sie gehen sicher, dass keine Bewegung oder Anstrengung verschwendet wird. Bei den seltenen Orden, welche klösterliches Training mit arkanen Studien verbinden, wird der Kirinstil zuweilen von Magiern praktiziert, die ihre Körper und ihren Geist trainieren wollen.
Talente: Kirinstil, Kirinschlag, Kirinpfad.

Kranichstil: Der Kranichstil konzentriert sich auf Verteidigung und grazile Gegenangriffe. Die Anwender dieses Stils sind bekannt für ihre elegante Kampf haltung auf einem Bein und mit ausgebreiteten Armen, welche die gewaltigen Schwingen eines Kranichs darstellen sollen.
Talente: Kranichstil, Kranichschwinge, Kranichriposte.

Mantisstil: Dieser Kampfstil basiert auf den Jagdtechniken der Gottesanbeterin. Die Anwender kämpfen mit nach unten weisenden Händen, um die scharfen, zupackenden Vordergliedmaßen des Insekts nachzuahmen. Der Mantisstil bedient sich präziser und genauer Schläge, um empfindliche Punkte des Körpers des Gegners zu treffen wie die Augen, die Kehle und Druckpunkte.
Talente: Mantisstil, Mantisweisheit, Mantisfolter.

Maridstil: Der Maridstil ahmt die fließende Stärke von Flüssen und die Kälte der Meerestiefen nach. Meister dieses Stil können schwere Kälte ertragen, das Wasser aus der Ferne manipulieren, dass es nach ihren Feinden schlägt, und ihre Gegner auf der Stelle einfrieren.
Talente: Maridstil, Maridgeist, Maridkältewelle.

Pantherstil: Die Schüler des Pantherstils kennen keine Vorsicht, wenn sie sich auf ihre Gegner stürzen. Die Meister dieses Stils nutzen ihre unvergleichliche Beweglichkeit, um ihre Gegner mit einer Serie schneller, rächender Schläge zu treffen.
Talente: Pantherstil, Pantherklaue, Pantherhieb.

Schaitanstil: Anwender dieses Stils verleihen ihren Fäusten die Kraft der mineralischen Säuren der Tiefen der Erde. Ihre kräftigen Schläge zaubern säurehaltige Elemente herbei, um ihre Feinde aufzulösen und gefechtsunfähig zu machen.
Talente: Schaitanstil, Schaitanhaut, Schaitansäurestoß.

Schlangenstil: Der Schlangenstil betont schnelle, huschende Bewegungen. Seine Anwender halten meist die Hände ausgestreckt und die Finger zusammen, um den Kopf einer Schlange nachzuahmen. Sie schlagen zu, wenn man dies am wenigsten erwartet und sind für ihre blitzartige Geschwindigkeit und die Gabe bekannt, jede Gelegenheit auszunutzen.
Talente: Schlangenstil, Schlangenwinden, Schlangenzahn.

Schnappschildkrötenstil: Der Schnappschildkrötenstil betont die aktive Verteidigung mit einer Hand. Die Schüler dieses Stils nutzen eine Reihe von Haltegriffen, Griffen und kreisenden Blocks, um sich zu schützen, sowie einen lähmenden Griff.
Talente: Schnappschildkrötenstil, Schnappschildkrötengriff, Schnappschildkrötenpanzer.

Tigerstil: Dieser Stil versucht, die Macht und den Zorn des großen Tigers nachzuahmen. Seine Anwender nutzen ihre Hände wie Klauen und perfektionieren überwältigende Doppelschläge und vorantreibende Angriffsreihen.
Talente: Tigerstil, Tigerklauen, Tigersprung.


Metamagische Talente

Metamagische Talente ermöglichen es Zauberkundigen, ihre Zauber zu modifizieren und zu verändern, so dass die Zauber neue Kräfte und Effekte erhalten. Solche Zauber benötigen in der Regel Zauberplätze höherer Grade als die Ausgangsversion des Zaubers. Die vollständigen Regeln zur Anwendung metamagischer Talente auf Zauber sind auf Seite 113 des Pathfinder Grundregelwerkes aufgeführt.


Schaukampftalente

Schaukampftalente kommen zur Anwendung, wenn Schaukampfwürfe abgelegt werden. In der Regel ermöglichen sie eine besondere Aktion, die erfolgt, wenn der Wurf geschafft wird. Sofern ein Charakter nicht über das Talent Meisterhafte Darbietung verfügt, kann er jedem Schaukampfwurf nur die Effekte eines Schaukamftalentes zuordnen.


Schneidtalente

Schneidtalente interagieren mit dem Klassenmerkmal Schneid des Schützen oder dem Schneid, welchen das Talent Amateurschütze verleiht. Die meisten machen zusätzliche Schützentricks verfügbar, während andere die Zahl der Schneidpunkte eines Charakters erhöhen oder modifizieren, wie er Schneidpunkte zurückerlangt. Schützen können Schneidtalente als Bonustalente auswählen